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Lein oder Flachs

Blaue Farbe, weiße Leinwand

Lein - Faserlein - Flachs

Lein ist eine einheimische Kulturpflanze, aus der man Leinfasern herstellt. Man nennt Lein für Fasern auch Flachs. Die Leinfasern entstehen im Stängel. Die Samen dienen der Herstellung von Öl und heißen Leinsamen oder Leinsaat. Lein beziehungsweise Flachs ist eine einjährige Pflanze. Er ist genügsam und wächst auf mageren Böden praktisch ohne Düngung. Lein liebt feuchtes Klima. Man kann ihn umweltschonend ohne Pestizide und gentechnikfrei anbauen. Leinöl und Leinfasern sind wertvoll und dienen sehr vielen Zwecken. Leinöl ist ein gesundes Speiseöl und wird außerdem zu Ölfarbe oder zu Linoleum für Fußbodenbeläge verarbeitet. Leinfasern werden zu Leintüchern, Leinwand für Ölgemälde, Buchrücken und modischen Sommerkleidern.

 

Leinenweber - ein Beruf mit Geschichte

Der Anbau und die Verarbeitung von Lein als Faserpflanze hat eine Tradition, die bis in die Steinzeit zurück geht. Der Leinanbau ist sogar älter als der Baumwollanbau. Die Mumien aus dem Alten Ägypten sind in Leinengewebe verhüllt. Griechen, Römer, Germanen und Gallier kultivierten Lein sehr erfolgreich und verarbeiteten ihn zu feinen Stoffen. Bei den Pfahlbauten am Bodensee fand man Leinengewebe. Leinenweber war ein Handwerks-Beruf, den es ab dem 16. Jahrhundert gab. Bis zum Siegeszug der Baumwolle Ende des 18. Jahrhunderts war der Lein die bedeutendste europäische Pflanze für Textilien. Heute wird Faserlein vor allem in Frankreich, Belgien und Russland aber auch in Holland und England angebaut.

Produktion von Lein

Lein kann auch in Deutschland angebaut werden. Er wird ausgesät wie Getreide. Geerntet wird, wie beim Getriede, das Stroh und die Samen. LeinsamenLein wird 60 bis 120 Zentimeter hoch. Für beste Qualität werden heute spezielle Sorten entweder für Öl oder für Fasern angebaut. Der Öllein braucht ein halbes Jahr bis zur vollen Reife. In dieser Zeit werden aus den blauen Blüten kleine Kapseln mit ölhaltigen glänzenden Leinsamen (Bild rechts). Der Faserlein hat längere Halme als der Öllein und ist weniger verzweigt. Der hochwüchsige Faserlein wird bereits nach 4 bis 5 Monaten -noch grün- geerntet um feinste Fasern zu erzeugen. Natürlich kann man - wie früher- noch immer aus einer einzigen Pflanze Leinöl und Leinfasern gewinnen.