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Biologisch, vegan und nachhaltig!

Wie bitte? - Spinnenseide und Insektenhäute

Vielleicht würden sich Veganer nicht am Einsatz von echter Spinnenseide stören. Die achtbeinigen Produzenten der Fäden und Netze müssen weder geschoren noch gemolken und schon gar nicht nicht geschlachtet werden. Spinnen hinterlassen Netze einfach so, wenn sie sie nicht selbst wieder auffressen. Tatsächlich sind Spinnenfäden hochwertiges Eiweiß und die stabilsten und gleichzeitig elastischsten Fasern überhaupt. Spinnenseide hat zahlreiche medizinische Anwendungen und ist vollkommen verträglich.

Auch Insekten verfügen über bemerkenswerte Fasern in ihren Exoskeletten. Diese sind stabil, leicht und wasserabweisend. Bei jeder Häutung hinterlassen Insekten diese Faserhüllen auch ohne menschliches Eingreifen. Kein Tier muss dafür gequält oder getötet werden. Diese Hüllen enthalten Chitin.



Nach dem Vorbild der Natur aus dem Labor

Spinnen in Massen zu halten ist dennoch keine Option, schon allein weil sie nicht nur ihre Netze sondern auch andere Spinnen kannibalisch auffressen. An der künstlichen Erzeugung von möglichst naturidentischer Spinnenseide wird intensiv geforscht.


Chitin und Chitosan

Insekten zum Erhalt der Häutungsreste zu züchten ist nicht vegan. Tatsächlich entstehen inzwischen große Mengen an Exoskeletten durch die Erzeugung von Insekten-Eiweiß quasi als Nebenprodukt. Aus ihnen gewinnt man das Chitin. Großtechnisch kann die vielseitige Substanz dann zu Chitosan verwandelt werden.



Das biologisch abbaubare und umweltverträgliche Chitosan hat viele zukunftsweisenden Verwendungen. Nur einige der vielen Anwendungen liegen im Bereich der Textilien und Bekleidung. Und es gibt Chitin beziehungsweise Chitosan auch vegan und nachhaltig herstellbar aus Pilzen.


Veganes Leder aus Pflanzen und Pilzen

Dass echtes Leder in Sachen Tierschutz und Ethik problematisch ist verstehen auch nicht-Vegetarier. Die Langlebigkeit und die Robustheit aber auch der Tragekomfort von Echtem Leder ist dennoch unerreicht. Was wären feste Schuhe, Sättel oder Zaumzeug ohne Leder. Massentierhaltung und Umweltverschmutzung bei der Verarbeitung, insbesondere beim Gerben und Färben sollten den Einsatz von Leder in der schnelllebigen Mode eigentlich ausschließen.

Kunstleder ist übrigens nicht vegan, es wird mit Knochenleim hergestellt. Veganes Leder wird bislang aus Erdöl hergestellt. Es ist genauer gesagt PU (Polyurethan) oder PVC (Polyvinylchlorid). Damit ist es aber ganz und gar nicht umweltfreundlich und überhaupt nicht nachhaltig. Anders als tierisches Leder verursacht es Mikroplastik! Nachhaltige vegane Leder müssen aus natürlichen, das heißt nachwachsenden und recyclebaren Rohstoffen gemacht werden. Am besten etabliert sind pflanzliche Fasern und Reste aus der Verarbeitung von Trauben, Äpfeln, Kork, Kaktus oder Ananas. Besonders innovativ und zukunftsträchtig ist aber auch Pilzleder. Der Stoff der Zukunft sowohl für hochwertigste Funktionstextilien als auch für nachhaltige Leder könnten Mischungen von Chitin beziehungsweise Chitosan mit pflanzlichen Fasern sein.